Die Stromrebellen


Widerstand regt sich in der Provinz: „Markt und Privatisierung können nicht alles regulieren. Im Gegenteil manchmal ist mehr Staat einfach besser,“ sagt Josef Himmelmann, Bürgermeister in Olfen. „Egal - aber wir wollen unsere Energieversorgung zurück!“

Acht kleine münsterländische Gemeinden wollen wieder unabhängig werden. Strom, Gas und Wasser – das wollen sie zu ihren Bedingungen und zu ihren Preisen selbst verkaufen. Bürgermeister Himmelmann hat ehrgeizige Ziele. So soll möglicht viel Strom vor Ort aus erneuerbaren Energien produziert werden. Und der soll billiger werden.

„Das Maß ist voll“, klagt Himmelmann, „spätestens seit dieser Sachen mit den Lampen!“ Olfen brauchte neue Straßenlaternen. Der Netzbetreiber RWE verlangte nicht nur stolze Preise, die Laternen sollten auch Eigentum der RWE bleiben - so sei nun mal die Rechtslage. "Gibt so 'ne Redensart bei uns im Münsterland", sagt Himmelmann: "Merkt ihn euch für nach'm Spiel!" Doch um das Spiel zu gewinnen, müssen die Bürgermeister einen schwierigen Weg gehen, denn Strom erzeugen ist das eine, aber wie verteilt man ihn? Dazu muss man sich mit der RWE verständigen. Wie sehen solche zukünftigen Abhängigkeiten aus?

Es gibt schon einige Beispiele dafür, dass auch kleine, kommunale „Energiezwerge“ rentabel arbeiten können. Himmelmann und seine Mitstreiter haben sich da umgesehen und sie setzen darauf, dass, was in Süddeutschland geklappt hat, auch im Münsterland möglich ist.

die story zeigt den steinigen Weg von Bürgermeister Himmelmann und seinen Mitstreitern auf der Suche nach neuen Partnern. Sie zeigt einen Strommarkt im Umbruch, der aber immer noch von vier Stromriesen in Deutschland dominiert wird.

Produziert 2010 von:
Christian Jentzsch
WDR

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