Albtraum Atommüll


Dieser Film ist aktueller denn je. Während Deutschland debattiert, ob man den Atomausstieg rückgängig machen solle, rosten und strahlen Millionen von Atommüllfässern vor sich hin. Zwar glauben drei Viertel der Europäer ohnehin nicht, was die Atomindustrie ihnen erzählt. Doch was in dieser Branche wirklich passiert und passiert ist, das wissen dennoch die wenigsten. Der französische Filmemacher Eric Guerét deckt in "Albtraum Atommüll" einiges davon auf, es ist eine von Profitgier und Skrupellosigkeit getriebene Riesensauerei.

Guerét zeigt Aufnahmen von zerplatzten Atommüllfässern auf dem Meeresgrund, achtlos ins Meer geworfen - eine Praxis wie sie weltweit üblich war, bis Greenpeace endlich durch eine große Kampagne ein internationales Verbot durchsetzen konnte.

Guerét war auch in Hanford, USA, dem meistverseuchten Ort der westlichen Welt. Dort wurden vor einem halben Jahrhundert bereits im Rahmen des Manhattan-Projekts Atomwaffen entwickelt, die im Boden verscharrten radioaktiven Abfälle sickern noch heute ins Grundwasser. Damals aber ließen die Verantworlichen sogar Menschen im vorbeifließenden Columbia River baden - obwohl sie um die schleichende Gefahr der Radioaktivität längst wussten.

Oder Tscheljabinsk im Ural/Russland. Dort explodierte 1957 lange vor Tschernobyl ein mit hochradioaktiver Füssigkeit gefüllter Betontank und setzte noch viel mehr Radioaktivität frei, als später die viel bekanntere Atomkatastrophe von 1986. Der russische Wissenschaftler Schores Medwedjew enthüllte den Unfall gut 20 Jahre später. Doch selbst im Westen hielt man seine Informationen nach Möglichkeit unter Verschluss, weil man sich die Hoffnung auf eine vermeintlich saubere, günstige und unerschöpfliche Energieform nicht vermiesen lassen wollte. Die Bevölkerung sollte von den damit verbundenen Gefahren nichts erfahren.

Der Film erklärt sehr anschaulich, wie Atomkraftwerke funktionieren und wie Radioaktivität auf unseren Körper wirkt. Er zeigt, warum wir immer noch keine Lösung zur Endlagerung des Atommülls haben und wie die verbrauchten Brennelemente der Kernreaktoren deshalb einstweilen in der Regel einfach in großen Wasserbecken eingelagert werden.

Produziert 2009 von:
Eric Guerét
arte

Unterstützt die Filmemacher und kauft euch den Film auf DVD:
arte

-Die Doku
-Auslandsjournal -Kurzer Bericht zum Thema
-Zur Sache -Eine Diskussion zur Doku
-Nachrichten -Mit Bilder der rostigen Container/Fässer

Die Akte Gorleben


Hat die Regierung Kohl in der 80er-Jahren Alternativen missachtet und Gutachten manipuliert, aus politischem Kalkül und nicht wegen den geologischen Erkenntnissen sich auf Gorleben als Atommülllager festgelegt?

Der Bundestag will nun einen Gorleben-Untersuchungsausschuss einsetzen um das herauszufinden...

-macht euch ein eigenes Bild! -Schaut euch die 'Geheimakte Gorleben' von der BI Lüchow-Dannenberg und 'Die Akte Gorleben' von Greenpeace an.

Es gibt einige kurze Beiträge zum Thema aus folgenden Sendungen:
  • Niedersachsen 19.30 (26.03.2010)
  • Frontal 21 (13.04.2010)
  • Tagesthemen (22.04.2010)
  • ZDF.umwelt (25.04.2010)

Atomkraft auf Ökotrip?


Vier Grüne, darunter einer der ehemaligen Greenpeace-Chefs von Großbritannien, veröffentlichten vor sechs Monaten in der englischen Zeitung "The Independent" ein Diskussionsforum, in dem sie mit Titeln wie "Nuclear Power? Yes please!" vehement die Rückkehr zur Kernkraft forderten. Warum diese ideologische Kehrtwendung? Angesichts des Klimawandels reichen die erneuerbaren Energien allein nicht aus, um die Welt zu retten. Im Kampf gegen die CO2-Emissionen wird so die Kernkraft für wenige Grüne wider Erwarten zur Wunderwaffe. Italien, Großbritannien, die Republik Tschechien und selbst das als sehr umweltbewusst geltende Schweden erwägen, ihr Programm für die zivile Nutzung der Kernkraft wieder aufzulegen.
Ist die Kernkraft wirklich so umweltfreundlich? Und die Radioaktivität nur ein Schreckgespenst? Sind die Kernkraftwerke endlich sicher? Ist die Wiederaufbereitung des Atommülls möglich? Soll man weiter in die Kernkraft investieren, auch wenn man dadurch zum Verlierer im ökonomischen Kampf um die erneuerbaren Energien wird? Kurz, kann man langfristig auf diese Energie setzen? Europäische Politiker, Vertreter von Forschungslabors und Mitglieder des französischen Nuklearkonzerns Areva - sie alle kommen zu Wort.

In der abschließenden Debatte diskutieren der französische Konjunkturminister Patrick Devedjian und der Vorsitzende des Weltrats für Erneuerbare Energien Hermann Scheer (SPD) mit Moderator Daniel Leconte.

Produziert 2009 von:
arte

Strahlendes Erbe

Einsturz gefährdete Endlager und strahlendes sowjetisches Kriegsgerät:
Wie soll man mit den strahlenden Abfällen aus ziviler und militärischer Nutzung umgehen? Wie werden sie entsorgt, und wie kann man sie sicher lagern? Abenteuer Wissen war im russischen Militärhafen Murmansk und bei einem Geologenteam in der Schweiz auf der Suche nach dem idealen Endlager.

Produziert 2009 von:
ZDF

Tschernobyl - Der Millionensarg


Der Film begleitet zwei Wissenschaftler auf einer Forschungsreise in das Innere des zerstörten Reaktorblocks. Ist die gesamte Radioaktivität bereits ausgetreten oder macht es Sinn, einen zweiten Sarkophag um den Reaktor zu bauen?
Über 760 Millionen US-Dollar wollen die westlichen Industriestaaten für einen neuen Schutzmantel um den zerstörten Reaktorblock des Atomkraftwerkes Tschernobyl ausgeben. Der erste Sarkophag sei einsturzgefährdet. Radioaktivität könnte austreten, Menschen und Umwelt in höchstem Maße gefährden.
Der russische Atomwissenschaftler Konstantin Tschetscherow hält einen zweiten Sarkophag für überflüssig. Vom ersten Mantel ginge so gut wie keine Gefahr aus.
Jahrelang war er als Physiker in Tschernobyl tätig, hat sich oft in dem zerstörten Reaktor aufgehalten, selbst im Reaktorschacht Messungen vorgenommen, seine Expeditionen auf Video festgehalten. Seine Theorie: Im zerstörten Reaktor ist nur noch wenig radioaktiver Brennstoff.
Laut offiziellen Angaben wurden bei der Katastrophe 1986 nur vier Prozent davon in die Umwelt geschleudert. Tschetscherow geht jedoch davon aus, dass bis auf eine Restmenge der gesamte Brennstoff ausgetreten ist. Messdaten und Videoaufzeichnungen des Wissenschaftlers hielt der sowjetische Geheimdienst unter Verschluss. Auch in der jüngsten Vergangenheit seien Informationen über die verheerenden Folgen der radioaktiven Verseuchung nicht nur von russischer Seite, sondern auch von westlichen Organisationen verheimlicht oder herunter gespielt worden. (arte 2003)

Produziert 2003 von:
arte

Tschernobyl - Minuten der Entscheidung

('Countdown Des Schreckens - Die Katastrophe Von Tschernobyl' ist der gleiche Film, wurde nur unter dem veränderten Titel vom 'Discovery Channel' veröffentlicht.)

Die Doku rekonstruiert die letzten 60 Minuten im Kontrollraum des Atomkraftwerks und zeigt wie es zu dem verhängnisvollen Sicherheitstest kommen konnte der die Explosion auslöste. Eine zentrale Rolle spielt der Streit zwischen den Ingenieuren und ihrem Vorgesetzten Anatolij Djatlow, der den Test bei einer viel niedrigeren Reaktorleistung durchführen lässt als es die Vorschriften zulassen.

Aber auch die unschuldigen Opfer kommen zu Wort, die Arbeiter im Reaktorraum und die Bewohner der umliegenden Wohngebiete. Niemand von ihnen ahnte dass die Atomkraft, die ihnen allen ein Auskommen gab, sie eines Tages umbringen würde.

Produziert 2004 von:
VOX

U-234


Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges startete ein deutsches U-Boot in Richtung Japan.
Die brisante Ladung: Uranium-Oxid.
Doch dann kam die deutsche Kapitulation, die Ladung der U-234 wurde sichergestellt. Nur wenige Monate später fiel die Atombombe in Hiroshima. Welche Rolle spielte dabei das deutsche Uranium-Oxid?

Produziert 2001 von:
Andreas Gutzeit

Aufbruch ins russische Eis


Geheimnisvolle Tundra

Eis, Schnee und bittere Kälte - für viele Monate im Jahr sind sie die wahren Herrscher über weite Teile Russlands. Anne Gellinek und Dirk Sager, ZDF-Korrespondenten in Moskau, sind aufgebrochen zu einer Expedition ins Eis. In zwei Filmen schildern sie ihren Blick auf Russlands Norden. Die Armee hat die Kola-Halbinsel zum Sperrgebiet erklärt. In dem Heimathafen der berühmten Nordmeerflotte lagern unzählige Atomwaffen. Eis, Schnee und bittere Kälte garantieren die Abgeschiedenheit, die Moskau für seine geheimen Projekte braucht. Dirk Sager und sein Team besuchten die Basen der Nordmeer-Flotte, auch den Hafen Widjajewo, den einstigen Liegeplatz der untergegangenen “Kursk”. Sie fuhren mit den Fischern aufs Meer und bereisten mit einem kleinen Flugzeug und auf Schlitten die kontrastreiche Welt jenseits des Polarkreises.

Produziert 2004 von:
3sat
ZDF

Pripyat - Leben und Arbeiten bei Tschernobyl


Originaltitel in Österreich: Pripyat - 20 Jahre Tschernobyl

Die Stadt Pripyat liegt fünf Kilometer neben dem Atomkraftwerk Tschernobyl. 50.000 Menschen haben hier bis 1986 gelebt. Sie war die Stadt der Arbeiter des Atomkraftwerks von Tschernobyl. Heute ist Pripyat eine von der Miliz schwer bewachte und hoch kontaminierte Geisterstadt inmitten der radioaktiv verseuchten Zone, die von der Ukraine bis tief nach Weißrußland reicht. Die Dörfer wurden größtenteils evakuiert. Wer in die Zone will, braucht spezielle Genehmigungen, und wer sie verlassen möchte, wird einem dosimetrischen Check unterzogen. Die 30-km-Zone ist mit einem Stacheldraht eingezäunt. Sie ist ein willkürlich mit dem Zirkel abgemessenes Gebiet und entspricht nicht der realen Verseuchung der Böden.
1999 lebten oder arbeiteten etwa 15.000 Menschen hier. Im damals immer noch aktiven 3. Block des Kraftwerks, in der Zonenverwaltung, bei der Miliz oder in den zahlreichen Forschungseinrichtungen fanden sie begehrte, weil gut bezahlte Arbeitsplätze.
Viele der Dörfer sind bewohnt. Von ihren ausgesiedelten und illegal zurückgekehrten, aber geduldeten Eigentümern oder von Menschen, die sich bewußt in die praktisch unüberwachbare Zone mit den vielen leerstehenden Häusern flüchten.
Pripyat ist auch der Name des Flusses, der am Kraftwerk vorbei in den Dnjepr fließt, und heute noch die Bewohner der Zone mit Fischen versorgt.
"Pripyat" erzählt vom Überleben in einem improvisierten Mikrokosmos, in dem man nichts essen, nichts trinken und bei Wind keinen Staub einatmen sollte - doch weil Radioaktivität mit menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar ist, hält sich kaum jemand an diese Empfehlungen.

Produziert 1999 von:
Nikolaus Geyrhalter

Schweres Wasser


Am Wettlauf um die erste Atombombe waren auch Hitlers Elitewissenschaftler fieberhaft beteiligt. Hitler unterhielt - trotz ständiger Dementis und seiner öffentlich ablehnenden Haltung zur Atombombe - geheime Laboratorien zur Erforschung der Kernspaltung. Der amerikanische Wissenschaftler Brett Phaneuf von der Texas A&M University geht in der Dokumentation der Frage auf den Grund, ob der deutsche Führungsstab im Zweiten Weltkrieg insgeheim an der Atombombe baute.

Mit der Besetzung Norwegens 1940 fiel den Deutschen das einzige europäische Wasserkraftwerk in die Hände, das "schweres Wasser" produzierte. Das "schwere Wasser" erwies sich als geeignete Dämpf- und Kontrollsubstanz für Kettenreaktionen bei der Kernspaltung. Mit den Forschungsergebnissen der Norweger und den Beständen von "schwerem Wasser" war es aus Sicht der Amerikaner und Engländer nur noch eine Frage der Zeit, bis Hitlers Elitewissenschaftler mit dem Bau der Atombombe beginnen konnten. Die Angst vor Deutschland als Atommacht versetzte die Alliierten in Alarmbereitschaft. Eine britische Sabotageeinheit trat gemeinsam mit dem norwegischen Untergrund in Aktion, um den tödlichen Wasserstoff zu zerstören. Doch das Unternehmen schlug fehl. Erst im zweiten Anlauf konnten norwegische Widerstandskämpfer die Konzentrieranlage der Fabrik in die Luft sprengen und einen Großteil des Schwerwasservorrates vernichten. Doch die Deutschen bauten die betroffenen Bereiche wieder auf und erhöhten die Produktion.
1943 beschlossen die Amerikaner, Norsk Hydro zu bombardieren. Die Deutsche Wehrmacht musste die schwer getroffene Anlage aufgeben. Doch kurz darauf gab Hitler den Befehl, die verbliebenen Tanks umgehend nach Deutschland zu schaffen. Am Morgen des 20. Februar 1944 gleitet die "Hydro" mit knapp 50 Fässern über den norwegischen Tinnsojen-See, als am Heck der Fähre eine Sprengladung explodiert. Ein letzter verzweifelter Sabotageakt des norwegischen Widerstands im Auftrag des britischen Geheimdienstes, und dieses Mal führt die Aktion zum gewünschten Erfolg. Das Schiff sinkt innerhalb weniger Sekunden mitsamt der Besatzung und der heiklen Fracht auf den Grund des 430 Meter tiefen Gewässers.
Der Kampf um das "schwere Wasser" scheint damit beendet, wären da nicht die immer wiederkehrenden Gerüchte und Zweifel, ob die Ladung nicht doch über Umwege nach Deutschland gelangt sei. Der amerikanische Wissenschaftler Brett Phaneuf von der Texas A&M University will der Sache auf den Grund gehen. Im Sommer 2004 leitete der Archäologe eine Expedition, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gefährlichen Fässer aus dem See in Südnorwegen zu bergen und den Inhalt untersuchen zu lassen. Brett Phaneuf hofft auf klärende Beweise, ob der deutsche Führungsstab im Zweiten Weltkrieg insgeheim an der Atombombe baute. Der Kampf um das "Schwere Wasser" ist eine Geschichte von revolutionären Entdeckungen, falschen Deutungen, Ahnungen und Misstrauen. Vor allem aber ist er die Geschichte vom Wettlauf um die Bombe, eine der gefährlichsten Waffen der Welt.


Produziert 2004 von:
Duncan Copp
Sawall Andreas
ZDF