Kalte Krieger rüsten ab - Der Kampf gegen neue Atomwaffen


In den letzten Jahren hat sich in den USA eine neue Friedensbewegung formiert. Mit dabei sind Menschen, die man hierzulande nicht vermuten würde: die ehemaligen Außenminister George Shultz und Henry Kissinger sowie Senatoren aus sonst verfeindeten politischen Lagern. Gemeinsam veröffentlichten sie am 19. Januar 2008 einen Appell im Wallstreet-Journal, dem inzwischen weitere frühere Minister beigetreten sind. Ihr Ziel lautet: „Hin zu einer Welt ohne Nuklearwaffen“.

Koalition für den Frieden
Sie sind nicht die einzigen, die in den USA eine neue Debatte über die Strategie der US-Regierung zum Einsatz von Atomwaffen fordern. Auch 1.800 Physiker von Weltrang, darunter sieben Nobelpreisträger, haben gegen die Entwicklung neuartiger Atomwaffen und Sprengköpfe in den amerikanischen Nuklear-Labors protestiert. Darunter Wissenschaftler, die selbst Atombombenforschung betrieben haben. Einer der bedeutendsten von ihnen ist der heute 80-jährige Richard Garwin. Er hat mit an der ersten Wasserstoffbombe gearbeitet und war Berater aller US-amerikanischen Regierungen seit Kennedy.

Verzicht auf Atomwaffen
Die Politiker und Physiker unterstützen Forderungen, die vor kurzem auch von Vertretern sämtlicher Weltreligionen und aller christlicher Gemeinschaften in den USA aufgestellt wurden. Sie alle verlangen, dass die USA einseitig und ohne Vorbedingungen die Zahl der Atomsprengköpfe drastisch verringern. Mehr noch: Die US-Regierung solle in jedem Fall auf den Ersteinsatz von Nuklearwaffen verzichten. Nur durch ein solches Vorbild und Transparenz könne es gelingen, Staaten wie Pakistan oder Iran zur Abkehr von ihren Atomprogrammen zu bewegen.

Die neue amerikanische Friedensbewegung fordert auch neue Vertrauen bildende Maßnahmen zu Russland, denn die Gefahr eines nuklearen Schlagabtausches zwischen Ost und West habe in den letzten Jahren nicht abgenommen.

Dieser Film zeigt erstmalig, warum sich in den USA eine neue Friedensbewegung formiert. Filmautor Heinz Greuling hat den ehemaligen Außenminister George Shultz ebenso vor die Kamera bekommen wie Physiker Richard Garwin und bekam Zugang zu den geheimen Forschungslabors der US-Militärs in Los Alamos. Der Film macht deutlich: Fast 20 Jahre nach Ende des Kalten Krieges ist die Gefahr eines Nuklearwaffeneinsatzes so groß wie zu den Hochzeiten des Ost-West-Konfliktes.

Produziert 2009 von:
Heinz Greuling
WDR

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