Atommüll in der Tiefe - Zeitbombe Asse II


Die Asse II ist ein altes Salzbergwerk in Nähe von Wolfenbüttel in Niedersachsen. Von 1906 an wurde hier bis zu seiner Stilllegung 1964 Kali- und Steinsalz gefördert. Ein Jahr später übernahm die Gesellschaft für Strahlenschutz im Auftrag des Bundes die Anlage. 126.000 Tonnen mit leicht und mittelschwer radioaktivem Müll lagerte man in der Asse zwischen 1967 bis 1978 ein. Schon damals war die Asse umstritten.

"Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind Wassereinbrüche auszuschließen", äußerten sich Befürworter. Kritiker warnten vor der Instabilität der Asse und befürchteten Wassereinbrüchen, die heute Realität sind. 12.000 Liter so genanntes Zutrittswasser dringen nun täglich durch die rissigen Salzschichten. Noch sind die Wassermassen beherrschbar. Allerdings besteht die Gefahr, wie schon in geringen Maßen passiert, dass Wasser auch mit radioaktivem Material in Kontakt kommt, welches dann auch in die Umwelt gelangen könnte.

Seit der Planung der ersten deutschen Kernkraftwerke in den sechziger Jahren bestand die Notwendigkeit, ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll zu finden. Aufgrund der geologischen und bis dahin wissenschaftlichen Voraussetzungen, favorisierte man eine Einlagerung des Atommülls in Salz. Der noch unberührte Salzstock bei Gorleben kam ins Gespräch. Um Erfahrungen für die Endlagerung zu sammeln und um noch offene technische Fragen zu klären, machte man deshalb die Asse zu einem Prototyp eines Endlagers.


Der Film von Malin Ihlau und Oliver Deuker beschäftigt sich mit der politischen Verantwortung für das Desaster in dem ehemaligen Salzbergwerk, das spät der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde. Handelt es sich bei dem Atommüll um Forschungsabfälle, oder kommt er teilweise aus Kernkraftwerken und wurde so billig entsorgt?

Welche Gefahr von der Asse für den Menschen ausgeht, wird im Film thematisiert. Gehäufte Krebsfälle von Mitarbeitern verunsichern die ohnehin beunruhigten Anwohner, die natürlich auch zu Wort kommen.

Prouziert 2010 von:
Oliver Deuker
Malin Ihlau
ZDF

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