Wechsel zum Ökostromanbieter - markt

Ein Beitrag der Sendung 'Markt' im NDR.

Verbraucher, die zu einem Ökostromanbieter wechseln, sorgen dafür, dass mehr Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz gelangt. Damit unterstützen sie, dass weniger Kohle- und Atomstrom produziert wird. Die Bewertung von Ökostromangeboten ist jedoch nicht einfach. Wichtig ist, dass der Anbieter aktiv in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert.

Empfohlene Stromanbieter
Die Hamburger Verbraucherzentrale empfiehlt die Elektrizitätswerke Schönau GmbH, Greenpeace Energy, LichtBlick GmbH und die Naturstrom AG. Sie stützt sich dabei auf Recherchen der Organisation Robin Wood. Danach gibt es bei diesen vier Anbietern keine eigentumsrechtlichen Verflechtungen mit einem Stromkonzern, der auch Atom- oder Kohlekraftwerke betreibt. Der Strommix besteht zu mindestens 50 Prozent aus erneuerbaren Energien. Außerdem fördern diese vier Anbieter nachweislich den Ausbau regenerativer Anlagen zur Stromerzeugung.

Die Stiftung Warentest bewertete im September 2009 das Informationsangebot von Stromanbietern für Neukunden. Dabei landeten die vier oben genannten Ökostromanbieter auf den vorderen Plätzen. Bewertet wurde, wie gut sie per Telefon, E-Mail oder über die Website zu erreichen sind. Auch die Tarifbedingungen, Kündigungsfristen, Zahlungsmodalitäten und Preisanpassungen sind laut Stiftung Warentest bei diesen vier Ökostromanbietern sehr verbraucherfreundlich.

Öko-Strom-Gütesiegel
Es gibt verschiedene Gütesiegel für Ökostrom. Das Grüner Strom Label in Gold und Silber wird vom Verein Grüner Strom Label e.V. vergeben. Dieser Verein wurde von Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden wie BUND, NABU und dem Bund der Energieverbraucher gegründet. Das Ökostromsiegel ok-power vergibt der Verein Energie-Vision e.V. Gründer sind der World Wildlife Found (WWF), die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und das Öko-Institut. TÜV Siegel werden vom TÜV Nord und vom TÜV Süd vergeben.

Die Elektrizitätswerke Schönau und Greenpeace Energy haben das TÜV Siegel, LichtBlick wurde mit dem TÜV und dem ok-power Label zertifiziert. Naturstrom hat das Grüner Strom Label in Gold. Woher der Strom dieser Anbieter kommt, welche Firmenstruktur sie haben und in welche Anlagen sie investieren, lässt sich im Recherchebericht von Robin Wood nachlesen.

Vorsicht Label-Falle
Ein weiteres Ökostrom-Label ist das RECS-Zertifikat. Dieses Zertifikat ist allerdings nur ein Herkunftsnachweis für Ökostrom und kein Qualitätszertifikat. Es wird lediglich vorhandener Ökostrom umverteilt, er kann also aus sehr alten Kraftwerken irgendwo in Europa stammen. Tarife, die ausschließlich auf RECS-Zertifizierung basieren, nutzen der Umwelt also nicht, so die Stiftung Warentest. Denn der Wechsel von Kunden zu dem so zertifizierten Ökostrom führt nicht dazu, dass neue Anlagen für die erneuerbare Energiegewinnung gebaut werden.

Produziert 2010 von:
NDR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare werden erst nach einer Überprüfung veröffentlicht.