Demontage, Ein Atomkraftwerk kommt auf den Schrott


Die Ruine des Kernkraftwerks Greifswald, seit 1990 weitgehend stillgelegt, muss abgerissen werden. Aber wie wird man den strahlenden Müll der Vergangenheit wieder los? Die radioaktiven Brennstäbe zu isolieren und zu entsorgen bedeutet Präzisionsarbeit bei der es auf jeden Millimeter ankommt. Denn eine falsche Bewegung könnte eine Katastrophe auslösen.
Die Dokumentation zeigt den Physiker Joachim Grieb bei der Durchführung seiner schwierigen Aufgabe im Sommer 2006.

Einst war das Kernkraftwerk Greifswald der ganze Stolz der untergegangenen DDR. Nach der Wende wurde der Reaktor aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Viele Jahre verbrachte die größte Atomruine der Welt in einer Art Dornröschenschlaf. Jetzt wird das Kraftwerk abgerissen und entsorgt. Ein letzter gefährlicher Job für den Physiker Joachim Grieb. Er soll die nach wie vor strahlenden Brennstäbe herausholen und in ein atomares Zwischenlager schaffen. Ihm und seiner Mannschaft bleiben dafür nur drei Tage Zeit.

Modellfall für den Abriss weiterer Atommeiler beim geplanten Ausstieg aus der Kernenergie. Ungelöst ist noch immer die Endlagerung. -Wird nun das überdimensionierte Zwischenlager zum "Atomklo Deutschlands"?

Gleich neben der Atomanlage liegt das idyllische Ostseebad Lubmin. Zeitgleich zwischen Abbruch und Aufbruch wird hier die neue Strandpromenade eingeweiht. Die Region wurde von den ersehnten Touristen wegen der Atomruine lange Zeit gemieden. So setzt nun auch Heidrun Moritz Inhaberin des kleinen Hotels Seebrücke in Lubmin große Erwartungen in den Abriss und die Entschärfung der Atomruine. Vielleicht kommen mit dem Abbruch endlich mehr Gäste in das kleine Seebad ohne Messgeräte und Angst vor Radioaktivität.

Produziert 2006 von:
Taglicht Media
ZDF/ARTE

Regie: Florian von Stetten, Konstanze Burkard
Kamera: Roland Breitschuh

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