Atomraketen - Der Hightech-Tod
Der zweite Teil der BBC Dokumentation 'Forscher für den Krieg' befasst sich mit Waffen die Jahrzehnte lang die Welt in Schrecken versetzt haben - die aber, so behaupten nicht wenige - durch diesen Schrecken Gleichgewicht und Stabilität zwischen den Großmächten garantierten: die Atomraketen.
Die Geschichte dieser Waffen beginnt in Peenemünde an der Ostsee. Dort nämlich experimentierten junge, ehrgeizige Wissenschaftler mit Raketen. Enthusiasten wie Wernher von Braun, die vom Flug ins Weltall träumten, und sich dafür mit den Militärs einließen, den Militärs, die ahnten, dass Raketen wirkungsvolle Waffen sein könnten.
Die ersten Versuche in Peenemünde waren allerdings wenig ermutigend: trudelnde Raketen, unkontrollierte Abstürze, Explosionen beim Start.
Ab 1944 aber flogen dann über 200 V2 Raketen nach London und kosteten dort mehrere tausend Menschen das Leben. Zwar war die V2 noch keine Atomrakete, aber der schwierige Anfang der Raketentechnik war gemacht, und mit Hilfe der deutschen Wissenschaftler legten die USA nach dem Zweiten Weltkrieg ein Atomraketenprogramm auf, das den Gegner, die Sowjetunion, in Angst und Schrecken versetzte.
Damit begann der Rüstungswettlauf, der bald zum möglichen overkill führte - der sicheren mehrfachen Vernichtung des Gegners, im Grunde der ganzen Welt.
Eine beunruhigende Vorstellung, die US-Forscher dazu brachte, ein Gegenmittel zu ersinnen: SDI - ein Programm, das eine Abwehr aller gegnerischen Atomraketen durch Laserstrahlen und andere Technologien sicherstellen sollte. US-Präsident Reagan war begeistert - ein Zustand immerwährender Sicherheiten für die USA schwebte ihm vor. Natürlich war den Sowjets die Vorstellung, einer unangreifbaren Supermacht gegenüberzustehen, ein Graus, besonders auch, weil man einem weiter eskalierenden Rüstungswettlauf wirtschaftlich nicht gewachsen war.
Doch die politischen Ereignisse überholten Reagans SDI-Träumen. Die Sowjetunion brach auseinander, umfangreiche Abrüstungsvereinbarungen wurden geschlossen. Und auch wenn es sie noch zu tausenden gibt, so haben die Atomraketen heute doch viel von ihrem Schrecken verloren.
Die Anwendung dieser High-Tech-Waffen ist sehr unwahrscheinlich, anders als die der billig und recht unkompliziert herzustellenden Biowaffen und Giftgase.
Produziert 2000 von:
Marcus Kiggel
BBC/A&E Networks
NDR/arte
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