1946 - Bomben auf Bikini


"Verschollene Filmschätze" ist eine Sammlung bedeutender historischer Aufnahmen. Seit mehr als einem Jahrhundert dokumentieren Bild und Film die wichtigsten Geschehnisse der Weltgeschichte. Seit ihrer Erfindung war die Kamera bei allen entscheidenden und bedeutenden Ereignissen dabei.
Folge 8: 1946 - Bomben auf Bikini

Montag, 1. Juli 1946 am Vormittag: Über dem Bikini-Atoll im Pazifischen Ozean detoniert eine Atombombe, abgeworfen von einem Flugzeug der US-Air-Force. Einige Tage später, am 23. Juli 1946, explodiert eine zweite Bombe mit gleicher Stärke, ebenfalls am Bikini-Atoll, dieses Mal unter der Wasseroberfläche. Die US-Regierung sendet der UdSSR damit eine deutliche Botschaft: Es ist der Beginn des Kalten Krieges.

In der gesamten Geschichte des Films hatte kein anderes Ereignis eine solche Aufmerksamkeit erregt und wurde von so vielen Kameras gleichzeitig in Bildern festgehalten. Es scheinen außergewöhnlich viele Objektive - die auf Schiffen, Flugzeugen und Inseln in der Umgebung installiert waren - auf die Atomexplosionen gerichtet gewesen zu sein. Insgesamt waren knapp 700 Kameramänner und Fotografen vor Ort. Nach dem immensen Medienrummel um die Atomversuche taufte ein Franzose in Paris das neueste Modell seiner Bademodenkollektion "Bombe anatomique", "anatomische Bombe". So verwundert es nicht, dass die knappe Schwimmbekleidung später ganz selbstverständlich den Namen Bikini trug.

Produziert 2009 von:
Serge Viallet
Cédric Lépée
arte

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