Erbe der Menschheit - Hiroshima, Japan
Japan hat ein besonderes Verhältnis zur Zeit. Tempo, Pünktlichkeit. Leistung ist Arbeit in der Zeit.
Einmal blieb die Zeit stehen. Am 6. August 1945, um acht Uhr fünfzehn am Morgen. Abwurf der ersten Atombombe. Und als die Zeit stehengeblieben war und sich weiterbewegte, war das alte Japan untergegangen. Ein neues Zeitalter hatte begonnen, nicht nur für Japan. Aber in Japan ging alles schneller und rücksichtsloser.
Seit 1996 gehört die Ruine der alten Industrie- und Handelskammer Hiroshimas zum Weltkulturerbe. Der Atombombendom. Eine kleine Ruine aus rostigem Stahl und bröckelndem Beton. Er ist das Wahrzeichen der Stadt Hiroshima. Ein seltsames Wahrzeichen in einer seltsamen Welt.
Die USA waren gegen den Eintrag Hiroshimas in die Unesco-Liste. Sie rechtfertigen den Abwurf der Bombe bis heute. Hiroshima ist nach dem Krieg völlig neu erbaut worden und heute eine geschäftige Großstadt. Es gibt immer noch Atombombenopfer, aber man begegnet ihnen nicht. Sie leben zurückgezogen. Sie passen nicht recht in das moderne Japan. Dem Atombombendom gegenüber liegt der Friedenspark von Hiroshima. Einst ein gemütliches altes Viertel mit Holzhäusern, Winkelgassen und einem Tempel. Heute spannen sich die Flügel des Friedens-Gedächtnis-Museums über den Park.
Produziert 2009 von:
Buch und Regie: Andreas Christoph Schmidt
Kamera: Birgit Gudjonsdottir BVK
SWR Media GmbH
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