Die Agentur - Macht und Ohnmacht der IAEA


Die Atomkontrollbehörde "International Atomic Energy Agency", kurz IAEA, wird von ihren Mitarbeitern nur "die Agentur" genannt. Der Dokumentarfilm berichtet von einer Welt, über die sonst kaum etwas nach außen dringt, und sie begleitet Menschen, deren Alltag der Kampf gegen die Atombombe ist. Im Mittelpunkt stehen drei Mitarbeiter der Behörde, deren Insiderkenntnisse einen Blick hinter die Kulissen der Weltorganisation mit Sitz in Wien erlauben. Sie erzählen von Errungenschaften der IAEA, aber auch von ihren Grenzen im Wettlauf mit Terroristen und Bombenbauern.

Rund 23.000 atomare Sprengköpfe existieren auf der Erde, von denen schätzungsweise 11.000 rund um die Uhr startklar sind. Tausende Tonnen waffenfähiges Nuklearmaterial lagern an ungesicherten Orten. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich zudem ein Schwarzmarkt unbekannten Ausmaßes etabliert. Zollbehörden und Polizei stellen immer wieder radioaktives und waffenfähiges Material sicher. Gelangt solcher Stoff in die Hände von Terroristen, könnte es zur nuklearen Katastrophe kommen.
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen drei Mitarbeiter aus dem Hauptquartier der "International Atomic Energy Agency" in Wien. Das ist zum Beispiel Ghislain Berthelot, der 31-jährige Nuklearinspektor. Er absolviert gerade seine Ausbildung und hat erste Einsätze in Osteuropa. Seine Aufgabe ist es zu verhindern, dass Staaten heimlich Nuklearwaffen bauen.
Valerie Rouillet-Chatelus wiederum ist eine junge Zöllnerin, die im Auftrag der IAEA atomwaffenfähiges Material sichert, damit es nicht in die Hände von Terroristen gelangt. Das Kamerateam begleitet sie nach Ghana und kann dort ihre brisante Arbeit dokumentieren.
Und schließlich rückt Mohamed ElBaradei ins Bild. Er war von 1987 bis 2009 Chef der "Agentur" und spricht nach dem Ende seiner Amtszeit offener als je zuvor über seine Erfolge. Vor allem aber äußert er sich über seine Ängste angesichts einer Weltlage, die trotz Atomwaffensperrvertrag explosiver ist als je zuvor.

Die Kamera folgt den Protagonisten durch Hightech-Labore und abgeschaltete Reaktoren, bei Inspektionen von Atomanlagen und bei Antiterrormissionen. Der Dokumentarfilm führt einerseits die immense Bedrohung durch nukleare Aufrüstung und nuklearen Terror vor Augen. Andererseits aber erlebt der Zuschauer diese Welt aus der Sicht von Menschen, die angesichts der Gefahr nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern ihr mit Hightech, Sorgfalt und Ausdauer den Kampf angesagt haben


Produziert 2009 von:
Meike Hemschemeier
ZDF

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