Kochen am Krisenherd - Tschernobyl


In dieser BBC Kochsendung unternimmt Stefan Gates eine kulinarische Reise zu sehr unterschiedlichen Kulturen. Im postapokalyptischen Gebiet rund um Tschernobyl beginnt Stefan Gates diesmal seine Reise. Er begegnet Menschen, die sich illegal im verseuchten Gebiet niedergelassen haben und es zieht ihn in die Geisterstadt neben dem Atommeiler: Pripyat, die seit dem Unglück verlassen ist. Die Schulbücher liegen noch auf den Tischen und in den Kühlschränken ist noch altes Essen zu finden. Als Stefan Gates von einer alten Frau zum Essen - gekocht mit den Früchten aus ihrem Garten - eingeladen wird, gerät er in einen echten Gewissenskonflikt.

Produziert 2006 von:
BBC

Lise Meitner Und Otto Hahn - Die Entdecker Der Kernspaltung


Am 19. Dezember 1938 beschießen Otto Hahn und Fritz Straßmann Uran mit Neutronen. Anschließend entdecken sie Bariumspuren in den Reaktionsprodukten. Der Chemiker und sein Assistent können die Ergebnisse aber nicht deuten. Otto Hahn wendet sich an seine frühere Mitarbeiterin Lise Meitner, die den Vorgang physikalisch deuten kann.

Im Ersten Weltkrieg arbeitet Meitner als Röntgenschwester, Hahn hingegen in der Giftgasproduktion. 1918 entdecken die Forscher das Element 91. Lise Meitner wird 1926 Professorin für experimentelle Kernphysik. 1934 beginnt sie gemeinsam mit Otto Hahn, die beim Beschuss mit Neutronen aufgefundenen “Transurane” zu untersuchen. Doch ihre jüdische Abstammung zwingt die Wissenschaftlerin zur Flucht nach Skandinavien.

Als Otto Hahn mit Fritz Straßmann das Zerplatzen der Urankerne entdeckt, liefert Lise Meitner die exakte physikalische Deutung des Vorgangs. Von ihr stammt der Begriff der Kernspaltung, und sie schätzte als Erste die dabei frei werdende Energiemenge. Der Chemie-Nobelpreis für die Entdeckung der Kernspaltung wurde 1944 an Otto Hahn verliehen. Lise Meitners Leistungen wurden später durch zahlreiche andere Ehrungen gewürdigt. 1992 wurde das Element 109 in Gedenken an die Forscherin “Meitnerium” benannt.

Produziert 2006 von:
Rosemarie Reed
ZDF

Angriff auf das Paradies - Mikronesien vor dem Untergang?


In dieser Reportage zeigt ZDF-Ostasien Korrespondent Johannes Hano, wie ernst die Situation für die Bewohner der Inseln geworden ist, wie sie damit umgehen und dass es nicht die einzige Katastrophe ist, die sie zu meistern haben. Mit den Menschen auf diesen abgelegenen Atollen in der Südsee bekommen die großen Probleme unserer Zeit ein Gesicht: Klimawandel, atomare Zerstörung, Überfischung der Weltmeere. Hier sind die Auswirkungen bereits zu spüren.
Sendetermin

Noch immer können einige Atolle nicht dauerhaft bewohnt werden, weil sie seit den Atombombentests der USA in den 50er Jahren radioaktiv belastet sind. Die großen internationalen Fischfangflotten fischen das Meer um sie herum leer und berauben die Menschen ihrer Lebensgrundlage. Drei Wochen haben ZDF-Korrespondent Johannes Hano und sein Team die abgelegenen Inseln bereist und unter anderem einen "Stammesältesten" begleitet, der die dramatischen Veränderungen miterlebt hat und dessen Schicksal ihn und die Atolle aufs engste mit Deutschland verbindet.

Produziert 2009 von:
Johannes Hano
ZDF

Von der Kernenergie zur Zukunftstechnologie - Das Forschungszentrum Karlsruhe


Das Forschungszentrum Karlsruhe, bekannt als Keimzelle der Atomindustrie im westlichen Nachkriegsdeutschland. Nach Jahrzehnten des Aufschwungs kommt die Wende: der weitgehende Ausstieg aus der Kerntechnik.
Eine Neuausrichtung auf zukunftsträchtigere Technologien wird unumgänglich. Dazu hat auch die schwindende Akzeptanz der Atomkraft in Deutschland bei Bürgern wie bei Politikern wesentlich beigetragen. Heute zählt das Forschungszentrum Karlsruhe zu den führenden natur- und ingenieurwissenschaftlichen Institutionen Europas.
Rund 4000 Beschäftigte - davon etwa 1500 Wissenschaftler - arbeiten in 22 Instituten. Nach wie vor stehen industrienahe Projekte im Vordergrund.

-Das Forschungszentrum Karlsruhe
Nur zwölf Kilometer nördlich der Stadt liegt das Forschungszentrum. Auf seinem Gelände: eine Reihe eindrucksvoller Versuchsanlagen. Zu den Schwerpunkten gehören u. a. die Bereiche Umwelt und Energie. Traditionell besteht eine enge Zusammenarbeit mit der nahen Universität Karlsruhe.

-Bau des Kernforschungszentrums Karlruhe
Der Aufbau des Karlsruher Kernforschungszentrums in den 1950er Jahren gerät ins Zwielicht Für Irritationen sorgt Bundeskanzler Konrad Adenauer, er fordert zugleich eine nukleare Bewaffnung der Bundeswehr.

-Der Bau des ersten Reaktors Deutschlands
Die Baustelle bei Karlsruhe wird schnell zur Besucherattraktion. Rasch wächst die Betonkonstruktion des ersten Reaktors. Oft wird auch in Nachtschichten gearbeitet. In nur 9 Jahren ist es geschafft: 1961 geht der Forschungsreaktor FR2 in Betrieb - und man ist stolz darauf.

-Die Angst der Atomkraftgegner - Wurzeln der späteren Umweltüberwachung
Dass die natürliche Radioaktivität nicht unzulässig überschritten wird, lässt sich nur durch den Nachweis belegen: Dazu sind umfangreiche Messungen im Wasser im Boden und in der Luft nötig. Man braucht ein Messnetz das jede negative Veränderung offenbart.

Produziert 2009 von:
WDR

Atombombe - Verlust der Unschuld - Teil I


Originaltitel US: Trinity and Beyond - The Atomic Bomb Movie

Im Zweiten Weltkrieg entwickelten die USA die erste Atombombe. 1945 wurde die Bombe zum ersten und bislang einzigen Mal in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt. Vier Jahre später zündete die Sowjetunion ihre erste Atombombe. Der nukleare Wettlauf begann. Heute verfügt eine Reihe weiterer Staaten über die gefährliche Waffe.

Produziert 1995 von:
Peter Kuran
Alan Munro

Der atomare Traum - Explosive Pläne der Schweizer Industrie


In den 60er-Jahren träumt die Schweizer Maschinenindustrie vom eigenen Atomkraftwerk. Doch am 21. Januar 1969 explodieren in der Waadtländer Versuchsanlage Lucens Teile des ersten Reaktors. Bis heute bleibt diese weitgehend vergessene Katastrophe einer der schwersten Atomunfälle der Welt. Im Film erinnern sich die Atompioniere der Schweiz an die anfängliche Euphorie, an die Probleme beim Reaktorbau und an die Nacht der Zerstörung.

Der Autor Alexander Mazzara zu seinem Film:
Was würden Sie von einem Atomkraftwerkdirektor erwarten, der eben per Telefon erfahren hat, dass Teile seines Reaktors explodiert sind und die Anlage verstrahlt ist? Ich jedenfalls habe nicht damit gerechnet, dass er den nächsten Zug nach Lucens nimmt und im Zug seelenruhig einschläft. "Es gab keinen Grund,“ sagt er heute, "aufgeregt zu sein. Wir hatten alles unter Kontrolle.“

Die Atompioniere der Schweiz überraschten mich in den Gesprächen immer wieder. Aber so unterschiedlich sie und ihre Lebensgeschichten sind: Sie haben alle etwas gemeinsam. Auch heute noch glauben sie bedingungslos an die Atomtechnik. Der Eine lobbiert politisch noch heute, der Andere würde auch Atommüll in seinem Keller lagern, als Heizungsersatz, versteht sich. Bei jedem Gespräch kam deshalb die Frage unweigerlich, ob ich denn dafür bin oder dagegen. Einen Mittelweg gibt es nicht. Kaiseraugst, Tschernobyl und die Endlagerdiskussionen haben die Gesellschaft in der Schweiz gespalten. Von Lucens aber spricht heute niemand mehr. Nur: Ich wollte keinen politischen Film machen. Mich interessierten die unglaublichen Anstrengungen der Schweizer Industrie, einen eigenen Atomreaktor zu bauen. Wie entstand diese Atomeuphorie, dieser atomare Traum in der Schweiz? Und die Idee, dass der eigene Reaktor "Made in Switzerland“ besser sein soll als die bereits funktionierenden amerikanischen Reaktoren?

Lucens, das größte Entwicklungsprojekt der Schweizer Industrie, scheiterte schlussendlich an einem typisch schweizerischen Phänomen. In den stundenlangen Gesprächen vor der Kamera haben mir alle Protagonisten erzählt, dass die Schweiz wegen ihres Alleingangs keinen Erfolg in der Reaktorenentwicklung hatte.

Typisch dokumentiert ist der Traum vom eigenen Reaktor in den Archiven vom SF. Der Aufbau ist für die damalige Zeit beinahe akribisch in Beiträgen festgehalten. Vom Tag der Explosion, der Demontage, den Untersuchungen des Unglücks gibt es aber keinen einzigen Beitrag.

Produziert 2003 von:
Schweizer Fernsehen

Drehbuch/Regie: Alexander Mazzara
Kamera: Peter Hammann, Ueli Haberstich
Schnitt: Nina Brunst
Ton: René Alfred, Silvio Anania, Marcel Linder

"Hühner auf Bäumen"


Ein Gespräch mit einem Liquidatoren

1986 ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Reservisten der sowjetischen Armee aus allen Gebieten der UdSSR wurde zur Eindämmung der Katastrophe mobilisiert.
Einer dieser so genannten 'Liquidatoren' war Pjotr Fjodorowitsch Dodon aus Wolgograd. Er war von 10. September bis 9. Oktober 1986 am Bau des 'Sarkophags' beteiligt.
In diesem Interview schildert er, was er erlebte und wie es ihm seitdem erging.

Dieser Bericht ist 2008 im Rahmen einer Ausstellung entstanden
Tschernobyl-Ausstellung

Produziert 2008 von:
Kakao + Pistole Filmproduktion
sylvain savary

Wilhelm Knobloch und das Atomzeitalter


Eine Ortsbesichtigung mit Förster Wilhelm Knobloch, dem ältesten Kernkraftgegner Deutschlands

Der Stacheldraht ist weg. Nur ein einfacher Maschendraht trennt die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe noch vom umgebenden Wald. Zeichen des Rückzugs. Aber der Förster a. D. Wilhelm Knobloch ist noch nicht zufrieden. "Diese Teufelsbrühe ist erstens selbst erhitzend", schimpft er, "und zweitens hoch explosiv".

Was den 74jährigen erzürnt, nennen Atomtechniker Hawc (high active waste concentrate). Fast 20 Jahre lang, von 1971 bis 1990, wurden in Karlsruhe wie sonst in Europa nur noch im französischen La Hague und im britischen Sellafield abgebrannte Brennstäbe aus Atomkraftwerken wieder aufgearbeitet. Zurück bleibt bei diesem Prozess eine salpetersaure Lösung, die eine ganze Reihe von neu entstandenen Spaltprodukten enthält - eine gefährliche Atomsuppe. Etwa 70 000 Liter lagern hinter dem Zaun und warten auf die Ewigkeit.

Wilhelm Knobloch ist Deutschlands dienstältester Atomkraftgegner. Manchmal umrundet er dieser Tage die gesamte atomare Großanlage mit dem Fahrrad. Im Körbchen hat er dann den Geigerzähler, den er vor Jahrzehnten gekauft hat. Hin und wieder stoppt er und prüft die Strahlung im Gras: tack, tack, tack, nichts Ungewöhnliches zur Zeit. Das war in den letzten 33 Jahren nicht immer so.

Produziert 1998 von:
3sat
DIE ZEIT TV/ZDF

Autor: Gerold Hofmann
Kamera: Jonnie Döbele
Ton: Bert Schäfer

Atomstrom für Afrika

Neue Chance für alte Technik aus NRW

Sie war der Stolz der Ingenieure: In den 60ern entwickelt in der Kernforschungsanlage in Jülich, sollte die so genannte Hochtemperatur-Technik eine saubere und ungefährliche Nutzung der Atomenergie ermöglichen. Eine Kernschmelze schien ausgeschlossen, die Gefahr eines radioaktiven Unfalls gering. Doch die Pilotanlage, der THTR 300 in Hamm-Uentrop ging in die Geschichte ein als eine der größten und teuersten Industrieruinen in Deutschland. Bis heute gibt das Land Millionenbeträge jährlich aus, um die strahlende Hinterlassenschaft zu bewältigen. Atomkraft, gleich welcher Art, schien passé.

In Deutschland ist die einst zukunftweisende Technologie nahezu vergessen. Nicht so in Japan, China, den USA, Indonesien oder Südafrika: Dort wird die Spitzentechnologie aus NRW gern genutzt, um Hochtemperatur-Reaktoren zu bauen. Eine Pilotanlage in Kapstadt soll Vorbild sein für mindestens 20 weitere Reaktoren dieses Typs - mit Unterstützung aus der ehemaligen Kernforschungsanlage in Jülich. Auch Firmen wie der Dortmunder Anlagenbauer Uhde und BHR sind daran beteiligt und verdienen mit – der TÜV-Rheinland begutachtet die geplante Anlage.

Dabei ist die Technik nicht weniger umstritten als vor 20 Jahren: In Kapstadt wird seit 10 Jahren der neue Reaktor entwickelt, ohne dass der Baubeginn in Sicht ist. Inzwischen haben sich Bürgerinitiativen gebildet, die die Inbetriebnahme verhindern wollen, und auch am Forschungszentrum Jülich, das die Technik einst entwickelt hat, regen sich kritische Stimmen.

Produziert 2008 von:
Martin Herzog
WDR - Hier und Heute

Blowdown - Die Sprengmeister - Dynamit im Kernkraftwerk


Sellafield, England. Im örtlichen Atomkraftwerk stehen gigantische Umbauten an. Dazu müssen die vier alten Kühltürme gesprengt werden. Das Team einer amerikanischen Firma aus Phoenix im US-Bundesstaat Maryland kommt über den Atlantik, um den Job zu erledigen. Ihre Aufgabe: Zum ersten Mal überhaupt soll in Grossbritannien in einem laufenden Kernkraftwerk eine Sprengung vorgenommen werden. Die Spezialisten haben zehn Tage Zeit, um 4.400 Dynamitladungen in den Türmen zu platzieren. Dabei steht eines der Objekte lediglich 40 Meter vom Kraftwerk entfernt. Fest steht, die Sprengmeister werden Geschichte schreiben...

Produziert 2007 von:
National Geographics Channel
Carolin Schmidt
Ian Herring